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16.05.24 –
Ist es humorig, in einen weit geöffneten roten Mund zu urinieren? Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, aber die "Kisses!"-Pissoirs in der McFit-Filiale im Bero Zentrum sind geschmacklos. So finden die Oberhausener GRÜNEN, die darauf aufmerksam gemacht wurden, dass in dem Fitness-Studio auf der Männertoilette die Urinale der niederländischen Designerin Meike van Schijndel hängen.
Seit Jahren gibt es immer wieder bundes- und weltweit kritische bis heftige Diskussionen um diese spezielle sanitäre Schüssel, die die Designerin selbst als geschlechtslos, im Cartoon-Style bezeichnet.
"Die knallroten Lippen werden die meisten aber mit einem Frauenmund verbinden", so Petra Niemöller, Vorstandssprecherin der GRÜNEN, und meint weiter: "Davon abgesehen, wäre es ebenso unspaßig, in ein Pissoir zu urinieren, das die Form eines männlichen Mundes hat."
Ihr Vorstandskollege, Ralf Schindelasch, kann nicht nachvollziehen, warum solche Pissoirs für eine Sportstätte ausgewählt werden: "Sexistische Objekte in Fitness-Räumen aufzustellen, ist Ausdruck von wenig Sensibilität und Weitsicht. Die Branche hat sowieso Probleme mit dem Körperkult. Der tut vielen nicht gut, insbesondere jungen Menschen. Vor allem die bekommen via Instagram und TikTok ein ideales Körperbild vorgespielt, das meist ohne Manipulationen und Eingriffe, auch in die Gesundheit, gar nicht zu erreichen ist."
Es geht den GRÜNEN nicht darum, die Moralkeule zu schwingen, sondern sie wollen an die Betreiber der Fitness-Filiale appellieren, dass sie ihren männlichen Mitgliedern nicht aufzwingen, Pissoirs nutzen zu müssen, die eine frauenfeindliche Interpretation derart nahelegen. Zudem sei zu bedenken, dass es Minderjährigen ab 15 Jahren mit Erlaubnis der Eltern gestattet ist, in dieser McFit-Filiale zu trainieren.
Petra Niemöller schlägt daher vor: "Am besten wäre es, wenn alle Leute, nicht zuletzt die Studio-Mitglieder, die sich an den "Kisses!"-Urinalen stören, dies McFit zum Beispiel über soziale Netzwerke mitteilen."